kreativ-impulse für 10 nachmittage

Die Kunst ist nur ein Weg,

nicht das Ziel.

Rainer Maria Rilke

das zauberhafte sehen

Wie selten gelingt es uns, im Alltag das Zauberhafte zu sehen? Meistens sind wir mit den alltäglichen Anforderungen beschäftigt und haben gar keinen Blick mehr für Außergwöhnliches, das uns eigentlich ständig begleitet.

Wie wäre es, wenn du heute als Nachmittags-Impuls wieder die Augen öffnest für das Zauberhafte?

Weißt du noch, als du Kind warst und es immer etwas Märchenhaftes um dich herum gegeben hat?

Wie hast du dich damals gefühlt?

Denk dir heute eine Geschichte aus, die deinen Alltag vielleicht romantischer oder märchenhafter macht.

Was würdest du dir für deine geschichte wünschen?

Welche Figuren müssten vorkommen?

Was würdest du gerne in deiner Geschichte erleben?

Mach doch einen Spaziergang und suche draußen nach den Besonderheiten deiner Geschichte.

Könnte alles das, was dir draußen begegnet, auch ein Teil deiner Geschichte sein?

Probiere es aus und du wirst merken, wie zauberhaft dein Nachmittag wird.

Das Werk, das man malt,

ist eine Art, Tagebuch zu führen.

Pablo Picasso

kuriose Charktere

Du hast bereits gestern einen wunderschönen Spaziergang unternommen. Achte doch heute doch einmal darauf, ob du nun zur Arbeit gehst oder fährst oder einen Termin wahrnehmen musst, welche Menschen dir begegnen. Schau sie einfach mal an und grüße sie. Du wirst überrascht sein, wie verwundert die Leute reagieren, wenn sie gegrüßt werden. Doch auf einmal entsteht für ein paar Sekunden ein Kontakt.

Überlege dir nun, wer dieser Mensch denn wohl sein könnte, den du eben gegrüßt hat.

Auch wenn du ihn nicht kennst, so stell dir vor, wer dieser Mensch wohl ist:

  • Wo wohnt er?
  • Was isst er gerne?
  • Welchen Beruf hat er?
  • Mag er Haustiere?

Und noch viel mehr gibt es an dieser Person zu entdecken:

  • Hat sie schon einmal Enttäuschungen erlebt?
  • Wie fühlt sie sich gerade?
  • Welche Freundschaften hat sie?
  • Was sind ihre Wünsche?

Du siehst, dass man einem Menschen viele Fragen stellen könnte. Nur denkst du dir diesmal die Antworten einfach selbst aus. Es können natürlcih auch ganz kuriose Dinge sein. Und schon werden aus Unbekannten spannende Begegnungen.

Kunst wäscht den Staub des Alltags

von der Seele.

Pablo Picasso

alles ist vielfalt

Oft brauchen wir unsere Routinen, damit wir uns wohl fühlen. Sie geben Sicherheit und Halt.

Aber manchmal schränken die Routinen auch ein und es kann langweilig werden.

Heute schauen wir, wie vielfältig auch der Alltag sein kann.

Unterbrich heute mal deine Routinen und begib dich auf neue Pfade.

Und dies sogar ganz wirklich. Geh neue Wege, ob zum Einkaufen oder zur Arbeit. Mach einen kleinen Umweg und entdecke neue Seiten deiner Stadt.

Besuche ein neues Restaurant mit anderen Spezialitäten, die du sonst gar nicht isst.

Triff dich mit deinen Freunden an einem ganz anderen Ort.

Lies einfach mal im Café deine Zeitung statt zu Hause.

Koch ein ganz neues Gericht, an das du dich sonst gar nicht traust.

Lächle einen Unbekannten an und schau welche Reaktion kommt.

Spiele wie als Kind mal wieder ein Spiel.

Singe ein Lied, auch wenn du sonst gar nicht singst.

Lauter kleine Dinge können deine Routinen unterbrechen und dir ein ganz neues Lebensgefühl geben.

 

Ich träume von meinem Bild

und dann male ich meinen Traum.

Vincent van Gogh

stille

Stille ist etwas sehr Kostbares. Achte heute ganz bewusst auf die Stille.

Suche dir einen ruhigen Platz und lausche einfach mal.

Wahrscheinlich wird es gar nicht absolut still sein, doch lausche auf jedes kleine Geräusch, das du hörst.

Ist es der Wind vor deinem Fenster?

Ist es das Knacken an der Schranktür?

Vielleicht spielen Kinder im Garten?

Oder es singt ein Vogel?

Welche Geräusche hörst du, wenn du der Stille lauscht?

Du kannst auch heute ganz achtsam durch den Tag gehen.

Wie ist es draußen?

Achte ganz bewusst auch draußen auf Geräusche.

Und als weiteres Experiment setze dir Kopfhörer als Lärmschutz auf.

Was nimmst du jetzt wahr.

Wie verändert sich alles?

Brauchst du Zeiten der Stille und Ruhe für dich?

Wie kannst du sie mehr in den Alltag einbauen?

Nimm dir immer mal wieder Zeit für die Stille.

Jeder Mensch ist ein Künstler.

Josef Beuys

energie

Heute geht es darum, was dir Energie gibt.

Überlege einmal, wobei du dich so richtig wohlfühlst.

Es gibt ja Tätigkeiten, nach denen man sich ziemlich müde fühlt, aber ebenso auch Tätigkeiten, nach denen man voller Energie ist.

Was gibt dir also Energie?

Folgende Beispiele können dich ein bisschen anregen:

  • ein leckeres Essen kochen
  • Spaziergänge in der Natur
  • Tiere beobachten
  • kreativ sein
  • Lieblingsmusik hören
  • Blumenduft
  • ein heißer Tee
  • in der Hängematte liegen
  • ein Treffen mit netten Leuten
  • telefonieren
  • den weichen Pullover anziehen
  • ...

 

Es gibt wirklich so viele Dinge und Situationen, die Energie geben.

Schreib dir so viele auf wie dir einfallen und dann setze am besten jeden Tag immer eine Idee um.

Farbe ist eine Kraft,

die die Seele direkt beeinflusst.

Wassily Kandinsky

alles kann schön sein

Man kann alles aus einer besonderen Sichtweise betrachten. Und jede ist schön.

Schau dir oben auf dem Foto die Blüte an und das Blatt.

Ist etwas schöner?

Im Grunde ist doch beides schön.

Die Blüte ist zart und rosa und leuchtet richtig. Vielleicht sieht man sie auf den ersten Blick.

Und jetzt schau dir das Blatt an.

Es ist dunkler und gewölbt. Beim näheren Hinsehen hat es eine wunderschöne Struktur.

Es ist ganz fein gegliedert und hat eine ganz besondere Farbigkeit.

Alles hat seine Schönheit.

So kann es auch in deinem Alltag sein.

Wie oft empfindet man manche Situationen als anstrengend oder macht sie nicht gerne wie beispielsweise den Abwasch.

Aber auf der anderen Seite kann auch gerade diese Tätigkeit eine ganz besondere Schönheit haben.

Der Schaum sieht toll aus und es ist ein schönes Gefühl, wenn man hinterher sauberes geschirr hat. Vielleicht hört man sogar noch Musik.

Kann auch in solchen Tätigkeiten etwas Schönes sein?

Auch wenn es nicht sofort offensichtlich ist, kann es immer noch eine schöne Seite haben.

Und dies ist heute deine Übung:

Finde in jeder Tätigkeit einen kreativen schönen Aspekt.

Du wirst überrascht sein, was du alles findest.

Die Kunst ist zwar nicht das Brot,

wohl aber der Wein des Lebeens.

Jean Paul

eine neue sprache

Du musst keine neue Sprache lernen oder Vokabeln pauken. Nein, darum geht es nicht.

Es gibt neue Sprachen, die deinen Alltag bereichern, so ähnlich wie Musik auch eine Sprache der Noten hat.

Überlege nun, welche Srache deine sein könnte.

Liebst du deinen künstlerischen Ausdruck? Malst und zeichnest du gerne oder stellst etwas her?

Vielleicht ist dann der künstlerische Ausdruck deine ganz eigene Sprache.

Es kann natürlich sein, dass nicht alle Menschen deine ganz eigene Sprache sofort verstehen.

Je mehr du jedoch in deiner Srache sprichst, also in diesem Fall immer mehr deinen künstlerischen Ausdruck zeigst, desto mehr können auch andere Menschen deine Sprache erlernen.

Wir alle kommunizieren nämlich in unterschiedlchen Sprachen. Manche Menschen brauchen eher das gesprochene Wort, manche eine Berührung und wieder andere Aufmerksamkeit als Zuwendung.

Wenn du deine eigene Sprache herausfindest, kannst du ganz besonders durch sie kommunizieren und andere dadurch bereichern.

Überlege deshalb, mit welchen Bereichen du dich am liebsten beschäftigst und dich selbst zum Ausdruck bringst.

Und dann nutze diese Sprache immer häufiger.

Kreativität ist Intellgenz,

die Spaß hat.

Albert Einstein

Manchmal sieht alles gleich aus oder doch nicht? Sind Tomaten etwa nicht einfach Tomaten? Ist unser Alltag etwa nicht unser Alltag?

Wenn man ganz genau hinsieht, dann entdeckt man, dass überhaupt keine Tomate wie die andere aussieht. 

Manche sind größer, andere kleiner.

Manche habe eine etwas sattere rote Farbe, andre etwas mehr orange.

Manche haben noch Grün, andere nicht.

Manche duften intensiver, andere weniger.

Manche sind fester, andere weicher.

Manchesind leichter, anderer schwerer.

 

So könnte man noch ganz lange viele Unterschiede feststellen. Und dabei sahen doch die Tomaten fast alle gleich aus.

Und nun bist du an der Reihe.

Such dir etwas, das für dich gleich aussieht oder auch ein bisschen langweilig ist.

Sind es die grauen Woklen am Himmel?

Dann schau genau, wie unterschiedlich sie sind. Auch wenn der Himmel ganz grau aussieht, so sieht doch das Grau an unterschiedlichen Stellen immer wieder ganz neu aus. Es gibt so viele Grautöne, wenn du ganz genau beobachtest.

Achte demnächst auf die vielen Möglichkeiten, auch wenn alles gleich aussehen sollte.

Bewahre deine Liebe zur Natur,

denn das ist der Weg 

zu immer besserem Kunstverständnis.

Vincent van Gogh

kleine Dinge große Wirkung

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die einem im Alltag gar nicht auffallen. Man muss schon ganz genau hinsehen. In unserem Beispiel ist es eine kleine Biene, die eine wunderschöne Blüte anfliegt. Aber wann nehmen wir uns im Alltag überhaupt die Zeit, bleiben stehen und schauen so etwas Schönes an?

Es sind ja die ganz kleinen Wunder, die das Leben so häufig bereichern und lebenswert machen. Und das kann manchmal auch eine kleine Biene sein, die Nektar sammelt.

Welche Möglichkeiten hast du noch, um aufmerksam die kleinen Dinge zu betrachten?

Schau die das unterschiedliche Grün der Blätter an. Ist dir schon einmal aufgefallen, wie viele Arten von Grün es gibt?

Oder sieh dir das kunstvoll gewebte Spinnennetz an. Ist es nicht eine gnaz besondere Kunst?

Oder die Tautropfen, die sich auf einem Blatt versammeln.

Es können aber auch die Wolken sein, die immer wieder anders am Himmel entlang ziehen.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch viel, was man in der eigenen Wohnung an Kleinigkeiten betrachten kann.

Nimmt man überhaupt noch die vielen Dekoartikel wahr?

Oder sollte man hier vielleicht lieber reduzieren?

Einige wenige könnten auch hier den Blick wieder auf wunderschöne Kleinigkeiten lenken.

Gerade das Unscheinbare kann in unserer heutigen Zeit viel mehr bedeuten.

Hab keine Angst vor der Perfektion,

du wirst sie nie erreichen.

Salvador Dali

eine andere perspektive

Aus einer anderen Perspektive sieht vieles ganz anders aus. Deshalb schauen wir uns heute am zehnten Tag neue Perspektiven an.

So wie auf dem Foto die Pier von oben wie ein Pfeil aussieht, nehmen wir sie von unten als Aussichtsplattform wahr.

Könnte es sein, dass wir Dinge in unserem Leben aus einer anderen Perspektive wieder ganz anders wahrnehmen?

Wenn wir uns die Sicht aus einer Katze vorstellen, so fühlt sie sich im Dunkeln so richtig wohl, während wir alles nur noch schwarz-weiß sehen.

Oder wenn wir an andere Tiere mit beosnderen Fähihkeiten denken, wie nehmen sie ihre Welt wahr?

Und wie können wir eine andere Perspektive einnehmen?

Vielleicht gelingt dies mit kleinen Experimenten:

  • Nimm den Blick einer anderen Person ein: Wie würdest du dann die Dinge sehen?
  • Suche dir eine historische Person aus. Was würde sie raten?
  • Wenn du die Dinge aus der Zukunft betrachtest, was wäre dann anders?
  • Was würdest du mit einem Zauberstab wünschen?
  • Welche besondere Fähigekit hättest du gerne und was wäre dann anders?

Ein Perspektivwechsel kann sehr gut tun, wenn man bei einem Problem etwas festgefahren ist. Probiere es einfach aus.

Je feindseliger die Kritk,

desto mehr sollte der Künstler ermutigt sein.

Marcel Duchamp