Modul 1: Einstieg und Wahrnehmung

Kunstvermittlung beginnt zunächst bei den Fragen udn Interessen der Kinder und Jugendlichen. Wichtig ist, sie dort abzuholen, wo sie stehen. So macht es Spaß, auch als Dozent/in die Weltsicht der Kinder einzunehmen und enstprechende Vermittlungsformate zu planen.

  • Kunst ist für alle da und jeder Mensch ist ein Künstler, wie dies Joseph Beuys formuliert hat

Gerade das künstlerische Experimentieren und Entdecken fördert die Kreativität, aber nicht nur diese, sondern auch die Selbständigkeit, das Einbringen in die Gemeinschaft und die Reflexion über das Tun.

 

  •  Kunst findet ohne Altersgrenzen statt, unabhängig jeglicher Herkunft und Bildungsstand

Viele Kinder und Jugendlcihe haben immer noch Schwellenängste, wenn sie sich künstlerisch betätigen oder Kunstprojekte wahrnehmen. Kann ich das? Schaffe ich das? Was sagen die anderen? In der Kunstvermittlung ist es wichtig, dass wir Kindern und jugendlichen Mut machen, eigene Wege zu gehen und neue zu finden. Einfach Dinge ausprobieren, verwerfen und neue Ideen entwickeln. Auch das Verwerfen ist ein wichtiger Prozess und gehört mit zur Kunst. Hierbei können wir den Kindern und Jugendlichen den Rücken stärken.

  • Kunst vermittelt neue Sichtweisen

Kunstvermittlung kann sich auch als Bildungsauftrag sehen. Kinder und Jugendlcihe lernen etwas über Kunst, aber auch von und mit Kunst. Sie staunen, stellen Fragen und erproben sich sowohl an Bewährtem als auch an Neuem. Sie hinterfragen Kunst und entwickeln neue Ideen. Durch die Beschäftigung mit Künstlern erweitern sie ihre Weltsicht und sind offen für andere Sichtweisen und Umsetzungen.

 

  • Kunst ist Dialog

In der Gemeinschaft erfahren Kinder un Jugendliche Gehör und Anerkennung. Der gemeinsame Austausch ist wichtig, wie beispielsweise in einer dialogorientierten Bildersprache oder dem gemeinsamen Philosophieren über Kunst und ihre Themen.

  • Kunstvermittlung kann jede Art von Kunst aufgreifen

Es geht nicht nur um kindgerechte Kunst, sondern wie Kunst kindgerecht vermittelt wird. Insofern können auch abstrakte Kunstwerke von Kindern durchaus verstanden werden. Im Rahmen der Didaktik geht es darum, auch 'schwierige' Themen an der Lebenwirklichkeit der Kinder und Jugendlichhen zu orientieren und ihnen diese verständlich zu machen. Ein großer Aspekt liegt hier auf dem eiegen Tun der Kinder und Jugendlichen. Wichtig ist es ja gerade, dass sie sich eigene Gedanken machen und eigene Gefühle ausdrücken. So wird Lernen zum Erleben.

 

  • Kunstpädagog/innn sind Partner/innen der Kinder  im Dialog

Sie geben Anregungen, stellen den Kindern und Jugendlichen Fragen, legen Spuren, verwischen diese wieder und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Kunstvermittlung ist ein weitreichendes Feld, das handlungsorientiert zwischen Kunst und Rezipienten vermittelt. So erkennen Kinder und Jugendliche, was Kunst mit ihnen zu tun hat und wie sie selbst künstlerisch gestalten können.

Einstieg in die Kunstvermittlung

Als Einstieg in die Kunstvermittlung schauen wir uns mit den Kindern und Jugendlichen eine Ausstellung an, die wir im Cuxhavener Kunstverein zeigen. In der Zeit während Corona können dies auch Online-Ausstellungen sein.

Die Kinder und Jugendlichen können umhergehen, schauen und staunen.

Meistens ergibt sich schon ein erstes Gespräch über die Kunst:

Was ist das?

Wieso ist das so groß?

Kann man das essen (die Frage bei einer Banane aus Porzellan)

Können wir das auch machen?

 

In der Einstiegsphase beziehen die Kinder und Jugendlichen die Kunstwerke hauptsächlich auf ihre eigene Lebensrealität. Es findene erste Assoziationen statt. Der Verlauf der Einstiegsphase ist ergebnisoffen und stellt den Kontakt zwischen Kunst und Rezipienten her.

Kunst lädt ein.

Mitten in die Ausstellungsräume legen wir mit Kissen einen Sitzkreis und schauen uns in Ruhe den Austellungsraum an.

Was ist besonders an diesem Raum?

Was fällt euch auf?

Wo ist der Unterschied zu anderen Räumen?

Was könnt ihr hören?

 

So vergleichen am Anfang der Begegnung die Kinder und Jugendlichen den Ausstellungsraum mit ihnen bekannten Räumen. Die Wände sind ganz anders, da an ihnen verschiedenen Exponate hängen und auch auf dem Boden stehen Werke, die sie nicht aus ihrem Alltag kennen. Durch diese Annäherung mit Gesprächen und Impulsen orientieren sich die Kinder und Jugendlichen im Kunstraum.